Geschichte

Geschichte

Die Entstehung der Siedlergemeinschaft “AM EICHKAMP“
gegründet am 6. Oktober 1937

von Jürgen Bertram und Paul Fischer

Im Jahr 2012 kann die Siedlergemeinschaft  AM EICHKAMP auf ihr 75-jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses ist ein Anlass, einmal in den alten Akten zu stöbern, um in Erinnerung zu bringen, wie diese Siedlung entstand. Schon ab 1932 wurden rund um Celle die so genannten Stadtrandsiedlungen errichtet. Sie sollten den finanziell Schwachen zu einem Eigenheim verhelfen. Alle diese Siedlerstellen waren über 1500 qm groß; denn die Siedlerstelle sollte den Besitzer in die Lage versetzen, sich durch Kleintierhaltung und Bestellung des Ackers zum großen Teil selbst zu ernähren. Die für diesen Zweck benötigten Grundstücke wurden von den Gemeinden zu sehr niedrigen Preisen zur Verfügung gestellt. Auch die eigentlichen Baukosten wurden bewusst niedrig gehalten. So durften die Kleinsiedlungshäuser zuerst nicht mehr als  3000 RM., später nicht mehr als 5000 RM kosten. Dieser Betrag hört sich für heutige Verhältnisse als sehr wenig an, jedoch muss man berücksichtigen, dass der Stundenlohn eines Gesellen derzeit bei 70 bis 90 Pfennig lag. So entstanden 1933 die Siedlung in Wietzenbruch, 1934 die Kleinsiedlungen in der Neustadt, an der Lüder-Wose-Straße und am Galgenberg. Für alle diese Bauvorhaben gewährte die Stadt Celle die erste, und das “Reich“ die zweite Hypothek. Falls der Siedler kein oder nicht genügend Eigenkapital hatte, um den Bau zu vollenden, musste er noch privat eine dritte Hypothek aufnehmen. Im Jahre 1934 wurden außer den genannten noch zwei weitere Gemeinschaftssiedlungen geplant, und zwar zwischen dem Waldweg und dem Mondhagen. Die größere Siedlung, am heutigen Sandfeld gelegen, war für kinderreiche Familien gedacht, die kleinere für Kriegsversehrte aus dem ersten Weltkrieg.

Letztere bestand aus sieben Häusern am Eichkamp und drei Häusern am heutigen Ohlenhorstkamp. Für diese zehn Siedlerstellen stellte die NSKOV (Nationalsozialistische Kriegsopfer Versorgung) das Anfangskapital bereit. Das Richtfest für den ersten Bauabschnitt konnte am 12. Oktober 1935 gefeiert werden. Im April 1936 wurden die Häuser fertig gestellt und die erste dieser Siedlerstellen Ostern 1936 von der Familie Grüning bezogen. Zu den ersten zehn Siedlern gehörten die Familien Bächle, Fischer, Gieseke, Grüning, Güldenpfennig, Hartmann, Hillmann, Lambrecht, Ludwig und Scheffler.

Im Jahre 1937 wurde die zweite Baustufe mit weiteren neun Siedlungshäusern gebaut und bald darauf von den Familien Buhr, Büscher, Fenger, Garms, Hecht, Lemgo, Mohwinkel, Polyka und Scheffel bezogen. Alle neunzehn Siedler gründeten am 6. Oktober 1937 die “Siedlergemeinschaft am Eichkamp“. Zwei dieser Siedlerfreunde haben sich in den Anfangsjahren sehr um die Gemeinschaft verdient gemacht! Schon vor dem ersten Spatenstich und in den ersten 25 Jahren seit Gründung der Gemeinschaft nahm Siedlerfreund Karl Lambrecht die Interessen der Gemeinschaft wahr und bekleidete das Amt des Vorsitzenden. Noch länger, und zwar achtunddreißig Jahre lang, übte unser Sfr. Wilhelm Garms seine nicht immer leichte Tätigkeit als Kassierer gewissenhaft aus. Diesen beiden “Männern der ersten Stunde“ gilt unser besonderer Dank! Aber auch den nachfolgenden Vorsitzenden Alfred Schlott, Karl-Heinz Woltersmann und Heinz Brandes gilt unser Dank für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft.

50 gemeinsame Jahre


Ein Mitglied (Paul Fischer +) erinnert sich anlässlich der 50 Jahrfeier.

Ich möchte einmal versuchen, das Gelände zwischen dem Mondhagen und dem Waldweg und von der Eisenbahnlinie Hannover/Hamburg bis zur B3 und das Geschehen hier vor über 50 Jahren so zu beschreiben, wie ich es in Erinnerung habe.
Ich war damals, als die Geschichte der Siedlergemeinschaft “Am Eichkamp“ begann, ganze neun Jahre alt. Aus diesem Grund bitte ich, mir zu verzeihen, wenn mir hier und da einmal das Gedächtnis einen Streich spielt. Ebenfalls sollte kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden; denn ein Neunjähriger denkt wohl kaum daran, dass er fünfzig Jahre später über die Ereignisse der Vergangenheit berichten soll. Meine Familie wohnte schon sechs Jahre in unmittelbarer Nähe der späteren Siedlung als Mieter bei der Familie Ernst Bähr am Mondhagen. Das Haus war umgeben von Feldern, Wiesen und kleinen Wäldern.
Nur fünf weitere Häuser und der Hof des Bauern Rodenberg waren in der Nähe. Es war eine ideale Umgebung für uns Kinder, um sich richtig austoben zu können.
Mit der Geländebeschreibung möchte ich am Ende des Mondhagens, am Bahnkörper Hannover/Hamburg beginnen. Gleich vor den Bahngleisen lag eine Senke, die sich bei starkem Regen und im Frühjahr bei Schneeschmelze mit Wasser füllte. Sie war mit kleinen Birken und Weidenbüschen bewachsen und war Brut und Laichplatz vieler kleiner Wasserbewohner. Es gab hier Unmengen von verschiedenen Fröschen und viele Feuersalamander. Der Senke schloss sich dann ein großes Spargelfeld an. Es reichte vom Mondhagen bis an die Trasse die heutige Südtangente heran. Diese Trasse wurde von uns Kindern nur der “Bahnberg“ genannt. Er diente allen Kindern aus der ganzen Umgebung jahrzehntelang als Rodelberg, bis dann im Jahre 1966 der heutige Wilhelm Heinichen-Ring (Süd-Tangente) gebaut wurde. Diese Baumaßnahme trennte nicht nur den Eichkamp in zwei Teile, sondern stellte auch besondere Anforderungen an das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Gemeinschaft. Dass sie damals nicht zersplitterte, ist ein Verdienst der Vorstände.
Den Boden zum Aufschütten der Straßentrasse hatte man aus der Heide an der Hasenbahn geholt. Dadurch entstand einmal der Kiebitzsee. Bis Ende der dreißiger Jahre konnte man dort noch baden. Zur Zeit dient er der Stadt Celle als Müllkippe. Da nun jedoch die Lagerkapazität erschöpft ist, wird er hoffentlich bald zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut.
Das vorher erwähnte Spargelfeld, welches dem damaligen Ortsvorsteher v.d. Brelie gehörte, reichte noch etwa 50 Meter in das heutige Sandfeld hinein. Von da an, bis zum Eichkamp, erstreckte sich eine von Büschen und kleinen Fichten durchsetzte Heidefläche. Der Eichkamp war damals ein wüster Sandweg, der die beiden nicht viel besseren Straßen Waldweg und Mondhagen miteinander verband. Pferdefuhrwerke konnten ihn befahren; Autos, die man damals kaum einmal sah, blieben regelmäßig im tiefen Sand stecken.
Vom Mondhagen aus gesehen standen an der linken Seite des Eichkamps fünf Häuser. Es waren dieses die Anwesen der Familien Buhmann, Baist, Horstmann, Hublitz (heute Plischke) und Höhne.
An der gegenüberliegenden Seite des Weges lag ein etwa zwanzig Meter breiter Kartoffelacker, der durch eine Reihe hoher Eichen von der dahinter liegenden Viehweide abgegrenzt wurde. Da die Weide viel tiefer lag als das sie umgebende Gelände, lief sie im Frühjahr oft voll Wasser. Die Weide reichte bis an das Grundstück der Familie Bähr (heute Preuß) heran und zog sich in nördlicher Richtung bis zum Garten der Familie Scheffel hin. Sie gehörte dem Landwirt Hartmann, der neben der Landwirtschaft am Mondhagen noch eine Molkerei betrieb.
Vorn Ende der Weide bis hin zum Schmaul wuchs ein Wald hoher Eichen und Buchen. Ein kläglicher Rest der Eichen steht heute noch zwischen Eichkamp und Ohlenhorstkamp.
Die gesamte Fläche der heutigen Siedlung am Schmaul, bis fast zum Waldweg hin, war von einem dichten Birkenwald bewachsen. Hier konnte man im Sommer Birken und Maronenpilze finden. Im Eichenwald standen Steinpilze und gelegentlich fand man auch Pfifferlinge.
Hinter dem Ohlenhorstkamp erstreckten sich Kartoffel- und Getreidefelder bis an die B3. Sie gehörten zum großen Teil den Landwirten v.d.Brelie und Olzhausen.
Auf der südlichen Seite des Mondhagens lag der Hof des Bauern Rodenberg. Er war umgeben von Eichen, Fichten und einigen Kastanien. Fast das gesamte Land zwischen dem Mondhagen und der Bahnlinie Celle/Gifhorn gehörte zu diesem Hof. Heute stehen dort die Häuser des Landstallmeisterrings. Ja, so sah es etwa im Jahr 1935 hier aus, als die Arbeiten an den ersten zehn Häusern begannen. Nachdem die Grundstücke vermessen und abgesteckt waren, trafen sich die Siedler zur Verlosung der zehn Parzellen. Keiner wusste bis dahin, wo sein Haus einmal stehen würde. Die unterschiedliche Lage, Beschaffenheit und Größe der einzelnen Parzellen machte dieses Verfahren unerlässlich. Mein Vater zog das Los mit der Parzellennummer 21. Das Grundstück liegt am Eichkamp und ist 1613 Quadratmeter groß. Ich erinnere mich noch sehr gut, dass er zunächst nicht sehr begeistert von seinem Griff war, denn der Garten lag sehr tief. Es war ein Teil der Viehweide mit der halben Kuhtränke in der Mitte.
Da die Siedler sich verpflichtet hatten, einen Teil der Gesamtbaukosten durch Eigenleistung aufzubringen, wurden die Keller dieser zehn Häuser in Gemeinschaftsarbeit ausgeschachtet. Von Hand, versteht sich. Begonnen wurde bei den drei Häusern der Familien Ludwig, Gieseke und Hartmann am Ohlenhorstkamp. Doch bevor dieses geschehen konnte, mussten einige riesige Eichen gefällt werden, die auf dem Gelände standen. Sie dienten später, zusammen mit den Eichen, die am Rande der Weide am Eichkamp entlang wuchsen, als Bauholz für die Zaunpfähle und Zaunlatten, die die Grundstücke später einmal umgeben sollten. Die gewaltigen Wurzeln und Stubben mussten mit Sprengstoff aus dem Boden geholt werden, da ihnen anders nicht beizukommen war. Danach wurden sie mit Schwarzpulver auseinander gesprengt. Eine andere Möglichkeit, diese Brocken zu zerkleinern, gab es nicht.
Nach einiger Zeit, als die Keller ausgehoben waren, wurden die ersten Kalksandsteine für die Keller und später die Schlackesteine für den Oberbau der Häuser angefahren. Ein emsiges Arbeiten begann.
Für meinen Vater als Zimmerpolier war es selbst verständlich, dass er die Richtarbeiten selbst ausführte. Dadurch sparte er eine Menge Geld. Die Firma Kribbe aus Westercelle, die die Richtarbeiten der anderen Häuser übernommen hatte, lieferte uns das nötige Material.
Nach der Bauzeichnung wurden die einzelnen Dachsparren, Träger und Riegel vorgefertigt und gestapelt. In der Zwischenzeit hatte meine Mutter mit uns Kindern so manches Brett für den Einschub zersägt, auf dem später der Lehmschlag liegen sollte. Am 12. Oktober war es dann so weit, das Richtfest konnte gefeiert werden. Sechs Monate später, Ende April 1936, konnten wir endlich in unser Haus einziehen.
Schon bald darauf begann die Arbeit in den Gärten. Die ehemalige Viehweide musste höher gebracht wer den, wobei der Reichsarbeitsdienst, der in Dasselsbruch
stationiert war, eine große Hilfe war. Er stellte Feldbahngleise und Loren zur Verfügung, um die großen Mengen Boden besser bewegen zu können. Ich habe damals immer unseren Nachbarn Karl Scheffler bewundert. Er hatte im ersten Weltkrieg einen Arm verloren; doch konnte er den Spaten und die Schaufel genau so gut handhaben wie andere Männer mit zwei gesunden Armen.
Das Urbarmachen der Viehweide war eine sehr anstrengende Arbeit. Zuerst wurden die Grassoden abgestochen, dann wurde ein etwa einen Meter breiter und ebenso tiefer Graben ausgehoben, der mit Sand und Schotter wieder gefüllt wurde. Darauf legte man die nächsten abgesteckten Soden und da rauf den Aushub des folgenden Grabens. Der frucht bare Mutterboden sollte ja oben liegen. Diese Arbeiten zogen sich über viele Jahre hin, da man nicht so viel Füllboden bekommen konnte, wie benötigt wurde.
Der ausbrechende Krieg verhinderte ein schnelleres Vorwärtskommen bei diesen Arbeiten. Viele unserer Nachbarn wurden zum Wehrdienst eingezogen, und die zurückbleibenden Frauen mussten mit der anfallenden Arbeit allein fertig werden. Als mein Vater eingezogen wurde, war ich gerade 14 Jahre alt. Wie die meisten Jungen und Mädchen in diesem Alter musste ich schon tüchtig mit zupacken, zumal meine Mutter dienstverpflichtet wurde und in einer Munitionsfabrik Pulversäcke zu nähen hatte. Dadurch blieb ein Großteil der Arbeit an uns Kindern hängen. Doch die Familien konnten in den großen Gärten Kartoffeln und Gemüse anbauen und hatten dadurch immer noch etwas mehr für den Kochtopf als viele andere. So mancher Vorgarten, den heute Rasen und Blumen schmücken, war zu jener Zeit mit Bohnen bepflanzt. Unser Nachbar Hillmann, der aus beruflichen Gründen seinen Garten nicht so bestellen konnte, wie es verlangt wurde, musste die Siedlerstelle aufgeben. Für ihn wurde die Familie Robert Leise eingesetzt. Ähnlich erging es der Familie Polyka. Für sie übernahm die Familie Baumbach die Siedlerstelle.
Nach dem Krieg wuchs unsere Siedlergemeinschaft schnell an, da die Auslegung des Begriffes “Siedler“ sich grundlegend geändert hatte. Heute könnte man vielleicht besser “Eigenheimer“ sagen.
In den Kriegsjahren war im Schmaul (siehe separaten Artikel) eine weitere Siedlung entstanden. In dem ehemaliegen Birkenwäldchen wurden einfache, kleine Häuser gebaut, um vor allem Flüchtlingen eine neue Heimat zu geben. Auch größere Industrieunternehmen bauten hier für einige ihrer Beschäftigten Häuser.
Bei Umbauten fand die Sfr. Elisabeth Schlott ein Schriftstück, aus dem hervorgeht, dass das Doppelhaus von der Bohrverwaltung der Wintershall. AG in Nienhagen in der Zeit von Januar bis März 1944 von 28 namentlich aufgeführten Mitarbeitern erbaut wurde.
Alle diese Eigenheime mit den Flachdächern wurden später von ihren Besitzern ausgebaut und modernisiert, so dass es heute schmucke Häuser geworden sind. Die Eigentümer dieser Siedlungshäuser schlossen sich fast vollständig der Siedlergemeinschaft Am Eichkamp an. Dieses war zum großen Teil der Verdienst von unserem verstorbenen Sfr. Alfred Schlott. Er wurde später, am 10.02.1971, als Nachfolger für den verstorbenen Sfr. Wilhelm Ludwig, zum ersten Vorsitzenden gewählt. In diese Zeit fielen auch die. Anfänge der heute noch üblichen Kappen- oder Frühjahrsfeste, die oft mit einer Tombola verbunden wurden, um den Kassenbestand der Gemeinschaft aufzubessern. Ähnlich war es bei den Herbstvergnügen. Auch die Adventsfeiern, bei denen einige unserer Kinder musizierten oder weihnachtliche Gedichte vortrugen, wurden ein fester Bestandteil unserer Gemeinschaftsarbeit.
Unvergessen ist sicher bei den meisten auch das große Osterfeuer, das am Ostersonnabend auf dein Grundstück von Wilfried Rodenberg abgebrannt wurde, und das Ostereiersuchen für die Kinder am Ostersonntag.
Doch blicken wir noch einmal zurück in das Jahr 1967. Ich hatte schon erwähnt, dass unsere Mitgliederzahl nach dem Krieg ständig anstieg. Das Jahr 1967 brachte noch einmal einen großen Aufschwung für die Siedlergemeinschaft. Auslöser war unter anderem ein für viele ganz wichtiges Ereignis:
Fast dreißig Jahre lang hatten wir uns mit den in Eigenarbeit befestigten Straßen begnügen müssen. Doch nun nach Fertigstellung der Süd-Tangente bis zur Einmündung in den Eichkamp, mussten dieser und der Mondhagen ausgebaut werden, um eine Anbindung an die B3 herzustellen. Der gesamte Verkehr lief damals über diese Straßen.
Am 22.06.1967 war es dann so weit, die Bescheide über die Erschließungskosten wurden uns zugestellt. Die Anlieger am Eichkamp sollten pro Meter Straßenfront 176,55 DM bezahlen. Für die Parzelle 21 errechnete sich dadurch eine Gesamtsumme von 2973,10 DM. Je nach Länge der Straßenfront ergaben sich unterschiedliche Kostenbescheide.
Am schlimmsten traf es den Sfr. Karl Scheffler, der die Parzelle Nr. 20, das Eckgrundstück Mondhagen/Eichkamp, besitzt. Von ihm verlangte das Tiefbauamt der Stadt Celle mehr als 21.000 DM.
Die Mitglieder der Siedlergemeinschaft, die von diesen Erschließungsbeiträgen betroffen waren, legten gegen die Bescheide Einspruch ein. Sie bevollmächtigten unsere Dachorganisation, den “Deutschen Siedlerbund“, für uns den Rechtsstreit mit der Stadt auszutragen.
Dass dieser Rechtsstreit zu Gunsten der Mitglieder der Gemeinschaft ausging, lag wohl zu einem großen Teil auch daran, dass noch einige der ersten Siedler Rechnungen vorlegen konnten, die bewiesen, dass schon zu Beginn der Besiedelung Erschliessungsbeiträge an die Gemeinde Westercelle abgeführt wurden. So sah sich der Rat der Stadt Celle gezwungen trotz rechtlicher Bedenken, so das Amtsdeutsch, einem Vergleich zuzustimmen.
Nach fast 15-monatigem Rechtsstreit erfolgte eine Senkung der Erschließungskosten um fast 50%.
Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft hatte sich gelohnt, die Siedlergemeinschaft Am Eichkamp einen schönen Erfolg errungen.
Wie hart der Rat der Stadt Celle sich damals getroffen fühlte, geht aus dem Schlusssatz des Ratsbeschlusses hervor. Er lautet: “Stundungen und Ratenzahlungen dürfen laut Ratsbeschluss nicht gewährt werden“
Eine bei solchen Summen nicht gerade übliche und soziale Einstellung unseres damaligen Stadtrates.
Die in den darauf folgenden Jahren anfallenden Probleme wurden, ohne viel Aufsehen zu erregen, durch den Vorstand erledigt. So nahm man zum Bei spiel im Jahre 1979 die Beschwerden der Benutzer der Fohlenbrücke über den zu glatten Belag zum Anlass, bei der Stadt vorzusprechen, um diesen Missstand abzustellen. Nach einigen Verhandlungen und Begehungen erneuerte die Stadt den bis dahin für viele unbegehbaren Belag und brachte ein rutschfestes Material auf, welches die Unfallgefahr erheblich minderte. Über weitere Aktivitäten unserer Vorstände wird sicher an anderer Stelle in diesem Heft noch berichtet werden. Damit bin ich jetzt im Jahr 1987 und am Ende meiner Rückschau angelangt.
Der Gemeinschaft wünsche ich, dass alle anfallenden Probleme, wie im Augenblick
z B. die Erschließungsbeiträge für den Kinderspielplatz am Staffhorstweg, zum Vorteil ihrer Mitglieder gelöst werden können.